David Fray – Chopin

05.
Feb.
2017

Romantisch

Im Stil der Künstlerportraits des 19. Jahrhundert hat sich David Fray für das Cover seiner neuen CD ablichten lassen, und das ist kein Zufall. Denn Fray, der lange Zeit einen Bogen um das Werk Chopins gemacht hat, entspricht nicht nur äußerlich dem Bild des hoch sensiblen romantischen Künstlers, er spielt auch so. Gleich mit dem ersten Stück, dem berühmten Nocturne Es-Dur op.9 No. 2 wird man ganz sanft eingesponnen in die Klangwelt des Franzosen, der ein ganz ungewöhnliches Gespür besitzt für die atmosphärischen Facetten von Chopins Musik. Fray hat ein Preziosenpotpourri aus Nocturnes, Walzern, Mazurken und der Polonaise-Fantaisie As-Dur op.61 zusammengestellt, und auch wenn er bevorzugt die dunklen, melancholisch verschatteten Seiten Chopins betont, so kann er doch, wo nötig, auch männlich auftrumpfen. Pianistisch ist das alles erlesen: Fray legt jeden Ton auf die Goldwaage, der Flügel kann regelrecht funkeln und leuchten, seine Oberstimmenkultur über der oft sehr zurückgenommenen Begleitung erinnert an große Vorbilder.

David Fray: Chopin. Warner.

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