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Frank Bungarten spielt Villa-Lobos

27.
Okt.
2010

Frank Bungarten spielt Villa-Lobos

Referenzqualitäten

Die „Douze Etudes“ von Heitor Villa-Lobos gelten als das gitarristische Äquivalent zu Chopins Etüden für Klavier: im Abstecken der technischen Möglichkeiten des Instruments eröffnen sich auch neue Ausdrucksmittel. Wer diesen Stücken gerecht werden will, muss seine Virtuosität also transzendieren können, in den Dienst der Musik stellen – und Frank Bungarten ist ein Gitarrist, dem das in beeindruckender Manier gelingt. Die gefürchteten Läufe und Trillerpassagen der siebten Etüde etwa spielt er mit nonchalanter Eleganz, die Akkordketten der vierten treibt er mit ungehörtem Ingrimm und Furor voran. Man kann das kaum besser spielen, auch nicht die anderen Stücke des relativ schmalen Gitarrenoeuvres von Villa-Lobos, das gleichwohl das Zentrum des modernen Gitarrenrepertorires bildet: wie die berühmten „Cinq Préludes“ oder die „Suite populaire brésilienne“. Zwar gibt es schon einige Einspielungen des Gesamtwerks, doch Bungarten legt hier eine Referenzaufnahme vor – nicht zuletzt wegen der überragenden Klangqualität dieser Hybrid-SACD. (Stuttgarter Zeitung)

Heitor Villa-Lobos: Complete Solo Works. MDG 90501629-6