Restaurantkritik „La Bruschetta“ in Feuerbach

02.
Okt.
2012

Am besten sind die Vorspeisen

Gute Ansätze, aber bei den Hauptgerichten hapert es: Das „La Bruschetta“ in Feuerbach will italienische Küche „alla mamma“ anbieten.

Es ist ein Lokal vom Typ „Italiener um die Ecke“, das Ristorante „La Bruschetta“ in Feuerbach – an der Ecke genauer gesagt, liegt es doch exakt an der Kreuzung von Stuttgarter Straße und Salzburger Straße. Früher war hier eine Kneipe namens „Roseneck“, die die Familie Sammarco nach eingehender Renovierung vor einem guten Jahr als Restaurant neu eröffnet hat. Im dessen vorderem Teil sitzt man gemütlich auf roten Kunstlederbänken an großen Tischen, das schummrige, mit allerhand Nippes vollgestellte Nebenzimmer im hinteren Teil lässt dagegen noch Raum für weitere Verschönerungen.

Neben der gedruckten Karte bekommen wir noch eine kleinere Tageskarte gereicht: die mit Spargel und Mozzarella gefüllten Rouladen klingen verheißungsvoll, sind aber laut Aussage des Kellners schon aus – dabei ist es noch recht früh am Abend und außer unserem ist nur noch ein Tisch besetzt. So lassen wir uns erst mal – ein Muss bei dem Restaurantnamen – als Vorspeise die Bruschetta-Variationen (4,50 Euro) und eine Portion gegrilltes Gemüse (8,50 Euro) bringen. Und wir sind begeistert: die neben der üblichen Tomaten-Variante mit diversen, frisch zubereiteten Pasten belegten Bruschette sind eine Delikatesse, und auch die hauchdünnen marinierten Zucchini- und Auberginenscheiben, zu denen handwarmes Pizzabrot aus dem Ofen gereicht wird, kann man kaum besser machen. Irritierend ist bloß, dass man statt Tellern für die Vorspeisen kleine Untersetzer vorgesetzt bekommt.

Das „La Bruschetta“ ist ein Familienbetrieb. Sohn Pasquale kümmert sich freundlich und aufmerksam um den Service, die Arbeit in der Küche teilen sich Mutter Linda – die schon einige Erfahrung in der Gastronomie hat – und Vater Pino. Der ist an diesem Abend fürs Kochen zuständig, und wir sind einigermaßen überrascht, als wir als Beilage zu den Kalbsschnitzeln in Weißweinsauce (15,50 Euro) exakt die gleichen marinierten Gemüse bekommen, die wir schon als Vorspeise gegessen haben – ein Fauxpas, ganz abgesehen davon, dass die kräftigen Aromen nicht mit den zarten Scaloppine harmonieren, deren Zubereitung obendrein handwerkliche Mängel in der Küche offenbart: die Sauce ist offenbar mit Bindemittel zu einer undelikaten Pampe eingedickt worden und schmeckt leicht bitter nach angebranntem Knoblauch. Der gegrillte Fisch  (16,50 Euro) ist gleichermaßen trocken wie faserig-zerfallen, was auf die Verwendung von Tiefkühlware hindeutet, auch als Beilagensalat könnte man Ansprechenderes erwarten als eine Schüssel mit klein geschnittenem Eissalat und Karotten. Die knusprige Pizza mit Salsiccia (9,50 Euro) ist dagegen auf solidem Niveau, während wir die merkwürdig feste, mit süßlich-klebriger Karamelsauce bedeckte Pannacotta mit Caramel (2,90 Euro) nach dem Probieren lieber stehen lassen. Wirklich überzeugen konnte an diesem Abend neben den Vorspeisen nur der Wein: ein 2011er Sauvignon Blanc vom Weingut Mock (30,50 Euro).

 

 

Frank Armbruster

 

Ristorante La Bruschetta, Stuttgarter Straße 196, 70469 Stuttgart-Feuerbach.

Tel. 411 53 898. Täglich geöffnet von 12.30-14.30 (Mittagstisch) und 17.30 und 23 Uhr.

 

Bewertung

 

Küche **

Service ***

Ambiente **

Ein Kommentar vorhanden

  • Moritz Schaaf
    12. Oktober 2015 18:31

    Wer so etwas schreibt hat entweder einen super schlechten Tag gehabt oder war nicht im richtigen Restaurant. Es wäre jammer schade, wenn es auch nur Einen gäbe, der aufgrund dieser „Kritik“ nicht ins La Bruschetta ginge… denn dem entginge ein absoluter Gaumenschmaus mit allem was man zum Wohlfühlen braucht.
    Wer hier nach möchtegern Starküche in noblem Ambiente sucht und auf großartig angerichtete Mini-Portionen steht und Etikette liebt ist hier fehl am Platz. Wer einfach richtig gutes Essen mag und sich dabei pudelwohl fühlen mag und auch gern vorher sieht was auf seinen Teller kommt, der ist goldrichtig! Wir sind seid dem ersten Besuch Stammgäste, Punkt!

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