Olga Scheps: Melody
Bitte nicht stören! Das könnte die Vortragsanweisung an Olga Scheps für diese CD gewesen sein, wenn man mal von dem Schlusskracher, Volodos´ Bearbeitung von Mozarts alla turca Satz aus der A-Dur Klaviersonate KV331 absieht, wo sie ihre Virtuosität wenigstens einmal unter Beweis stellen kann. Ansonsten dominiert hier ein diskretes, pianistische Fortebereiche sorgsam meidendes Klavierspiel, das nicht nur bei Beethovens „Für Elise“ mitunter die Grenze zur Langeweile streift. Weitere Indizien dafür, dass dieses Album wohl eher zum Einsatz als dezente Hintergrundmusik gedacht ist liefert die Programmatik: langsame Stücke von Komponisten wie Chilly Gonzalez, Brahms, Grieg, Bach, Chopin und sogar Ludovico Einaudi folgen hier aufeinander. Der CD-Titel „Melody“ darf dabei als kleinster gemeinsamer Nenner für diesen Stilmix gelten, der wohlmeinend als niederschwelliges Angebot für Klassikneulinge durchgehen könnte.
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